Remscheid, Mittwoch 3. März 1943
Am 3. März 1943 wurden mindestens 84 Personen, darunter 49 Kinder unter 16 Jahren, von Remscheid nach Auschwitz deportiert. Ein Teil von ihnen ging bezeichnenderweise über die Freiheitstraße in den Tod.
Die Gedenk- und Bildungsstätte Pferdestall Remscheid e.V. erinnert an die Deportation der Remscheider Sinti und Roma – Familien von vor 78 Jahren. Die Männer wurden schon am Vortag an ihren Arbeitsstätten verhaftet. Die Familienangehörigen nahm man aus den Lagern Gründerhammer und Blaffertsberg in Gewahrsam.Darunter die Familien Lavontain, Lehmann, Meinhardt und Mettbach. Aus dem Kinderheim der Palmstiftung in der Stachelhauserstraße wurden die sieben und acht Jahre alten Brüder Heinrich und Adolf Steinbach abgeholt.
Die wenigen Überlebenden kehrten traumatisiert in ihre Heimat zurück und mussten nun meist vergeblich um Anerkennung, als Opfer des Nationalsozialismus, und Wiedergutmachung kämpfen.
Da die ursprünglich angedachte Veranstaltung Corona bedingt nicht stattfinden konnte, gedachten wir in Stille mit Kerzen und Blumen an den Lagerstätten Am Blaffertsberg, im Gründerhammer, im alten Pferdestall der Polizeiinspektion Remscheid, der Freiheitstraße, sowie der Stachelhauserstraße. Zu unserer Freude wurden wir dabei von Herrn Alfred Rosenbach und seinem Cousin von der hiesigen Gemeinde begleitet.
Remscheid, Mittwoch 3. März 2021, 78 Jahre danach.