Zufriedenheit

Macht Zufriedenheit faul???

Wer kennt den Glaubenssatz nicht? Oder wer hat ihn schlimmstenfalls schon mal um die Ohren gehauen bekommen? „Ohne Fleiß keinen Preis“ – klaro, wer das im Hinterkopf hat, der tut sich schwer damit, dass Arbeit auch Spaß machen kann.

Wer hat schon Spaß an der Arbeit?

Wenn ich aber von einer Sache überzeugt bin, dann davon, dass ein Mensch nur dann seine Arbeit richtig gut macht, wenn er auch Freude daran hat. Mit Spaß an der Sache lernen wir, entwickeln uns weiter und sind damit auch erfolgreich. Schon Mark Twain hat festgestellt „Je mehr Vergnügen du an deiner Arbeit hast, um so besser wird sie bezahlt.“

Lustige Autos

Mein Eindruck ist, dass das vor allem eine sehr deutsche Idee ist: Mitarbeiter, die zufrieden sind, erbringen auch keine Leistung mehr. Es ist die Vorstellung, dass Mitarbeiter nur dann wirklich Leistung bringen, wenn sie ernst und am besten nicht lächelnd hinter ihrem Arbeitsplatz versinken. Vor vielen Jahren habe ich mal eine Werbung von Volkswagen in der österreichischen Presse gesehen: Ein klinisch weißer Raum, in der Mitte ein schneeweißer makelloser Golf, daneben zwei graue Herren in weißen blitzblanken Kitteln mit versteinerten Mienen und der Frage „Wer will schon lustige Autos fahren?“ Soso, dachte ich mir, echt total lustig, aber irgendwie auch erschreckend.

Was wäre wenn 

Wovor gibt es eigentlich Angst, wenn die Menschen im Unternehmen Spaß haben? „Müßiggang ist aller Laster Anfang“ … na dann sitze ich auch lieber mit wenig Freude vor dem PC, wenn der bewusste spaßige Plausch mit meinem Kollegen nachher noch bedeutet, dass mich weitere Laster befallen. Vielleicht ist es aber auch das Denken, dass wir doch irgendwie eine Maschine sind, die man auf Knopfdruck an- und ausschalten kann … also morgens das Gehirn abschalten, abends, wenn man nach Hause geht, wieder abschalten.

Menschen haben keinen Knopf

Der Mensch ist aber eben keine solche Maschine und was Unternehmen brauchen – und zwar immer mehr -, sind Mitarbeiter, die denken, die Spaß haben an dem was sie tun, die einen Sinn in dem sehen, was sie tun und warum sie es tun. Die etwas verändern wollen und stolz sind – auf Erreichtes und Gelungenes. Also ein Plädoyer für mehr Spaß und Freude – vor allem dafür, das zuzulassen. Wir Menschen arbeiten nicht 10 Stunden konzentriert am Stück, auch nicht 8 oder 6. Wir brauchen Pausen. Also, mal mehr bewusste Pausen einlegen, bewusst einen Kaffee trinken. Wer Freude und Spaß hat, ist nachweislich auch viel erfolgreicher.

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